Arbeitszeitverkürzung ist heute so aktuell wie vor 40 Jahren

Der ver.di Ortsverein Grafschaft Bentheim konnte in diesem Jahr wieder viele Jubilare zu einer kleinen Feier im Hotel Bonke begrüßen. Die anwesenden 20 Jubilare stehen für fast 1.000 Jahre gemeinsamer Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft und damit auch für eine lange Gewerkschaftsgeschichte vor Ort.
Für den ver.di Bezirk Weser-Ems nahm die Geschäftsführerin Heike Klattenhoff an der Feier teil. In ihrer kurzen Ansprache machte sie deutlich, wie wichtig eine Bindung an geltende Tarifverträge für die Beschäftigten ist. Im Handel hat nur noch jeder dritte Betrieb einen Tarifvertrag. „In der Folge werden Rabattschlachten auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen“, erklärte Heike Klattenhoff. Leider kämen viele zur Gewerkschaft, wenn es Ärger im Betrieb gibt. „Der Gedanke der Solidarität ist leider nicht mehr so verbreitet in unserer Gesellschaft, wie er mal war“, so Klattenhoff weiter.
In kurzen Zeitsprüngen erinnerte der Ortsvereinsvorsitzende Peter Schulz-Oberschelp an wichtige Ereignisse aus den Jahren, in denen die Jubilare in die Gewerkschaft eingetreten waren. Zugleich zeigte er auf, wie gewerkschaftliche Errungenschaften immer wieder neu erstritten werden müssen.
Gegenwärtig spielt die Arbeitszeit eine wichtige Rolle in Tarifrunden. „Vor 40 Jahren begann der Kampf um die 35-Stunden-Woche in der Stahlindustrie und die Arbeitgeber sperrten damals 29.000 Kollegen aus,“ so Schulz-Oberschelp. Arbeitgeber ohne Tarifbindung versuchen, die Zeit zurückzudrehen und die 40-Stunden-Woche wieder zu beleben. Und weiter erklärte er: „Verdi wird die Verkürzung der Arbeitszeit wieder zu einer zentralen Frage in anstehenden Tarifrunden machen“.
Mit einem Umtrunk und dem Austausch gemeinsamer Erinnerungen endete die Feier. Die musikalische Umrahmung und den Abschluss der Feier gestalteten Martin Liening und Eddi Schmidt.
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