Im Tarifkonflikt im Einzelhandel erhöht die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in Niedersachsen vor den Verhandlungen am 6. Juni noch einmal den Druck auf die Arbeitgeber und ruft Beschäftigte in Osnabrück am Samstag und Montag zu Warnstreiks auf. Am Samstag sind Beschäftigte der Unternehmen Ikea in Osnabrück, Marktkauf in Nahne, sowie Kaufland in Osnabrück zum Arbeitskamp aufgerufen. Sie treffen sich ab 9 Uhr vor der Ikea-Filiale in Osnabrück. Die ver.di Landesfachbereichsleiterin Sabine Gatz wird dort um 10 Uhr für einen Redebeitrag erwartet. Am kommenden Montag, den 05.06.23, wird dann noch einmal die Marktkauf Filiale in Osnabrück-Nahne zu einem weiteren Warnstreik aufgerufen. ver.di rechnet damit, dass es an beiden Tagen zu Einschränkungen im Verkauf der genannten Unternehmen kommen wird.
Der zuständige Gewerkschaftssekretär für den Handel im Bezirk Weser-Ems, Maiko Schulz, hält die Forderungen der Beschäftigten in dieser Tarifrunde für gerechtfertigt: „Die Beschäftigten im Handel sind diejenigen, die den Laden immer am Laufen halten. Sie tragen zum maßgeblichen Erfolg eines Unternehmens bei. Die Mitarbeite:innenr sind der Schlüssel zum Erfolg eines Unternehmens. Daher haben sie einen Anspruch auf eine schützende, gerechte und armutsfeste Erhöhung der Löhne und Gehälter.“
Die Mitarbeitenden im Einzelhandel leisteten jeden Tag wichtige und sehr gute Arbeit für die ganze Gesellschaft. Seit Monaten litten sie zudem unter erhöhten Belastungen. Zudem seien sie von den anhaltenden und drastischen Preissteigerungen besonders betroffen, so der Gewerkschaftssekretär weiter. „Das muss sich in ihrer Entlohnung dementsprechend auch wiederfinden. Wertschätzende Worte für die tägliche harte Arbeit im Einzelhandel sind das eine, stetig steigende Kosten bei den Beschäftigten für u.a. Mieten, Mobilität und Lebensunterhaltung, können davon aber nicht beglichen werden“, sagt Schulz.
Hintergrund:
Der überwiegende Teil der Beschäftigten im Einzelhandel arbeitet in Teilzeit und ist akut in ihrer Existenz bedroht. ver.di fordert deshalb 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge und ein rentenfestes Mindestentgelt von 13,50 Euro pro Stunde.
In der Branche sind rund 330.000 Beschäftigte in Niedersachsen und rund 28.000 Beschäftigte in Bremen tätig.
Gewerkschaftssekretär