Tarifrunden Handel 2024

REWE-Streiks mit geballter Frauenpower am Weltfrauentag – auch in Niedersachsen und Bremen

Diese Woche setzt ver.di ihre Streikaktionswochen fort
06.03.2024
Diese Woche setzt ver.di ihre Streikaktionswochen fort

Diese Woche setzt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ihre Streikaktionswochen fort, bei denen sie die Blockierer der aktuellen Handels-Tarifrunde in den Fokus nimmt. In dieser Woche wird REWE in den Mittelpunkt der Aktionswoche gestellt – auch in Niedersachsen und Bremen. „Gerade REWE ist als zweitgrößter Lebensmitteleinzelhändler stark in den regionalen Tarifkommissionen der Arbeitgeber vertreten. Aber anstatt dort seinen Einfluss zu nutzen und die Tarifverhandlungen zu einem Abschluss zu bringen, gehört er mit zu den Konzernen, die an Stelle von Verhandlungen ein Tarifdiktat gesetzt haben. Die Beschäftigten können sich aber keine weiteren Reallohnverluste leisten“, sagt Silke Zimmer, für den Handel zuständiges ver.di-Bundesvorstandsmitglied.

Bereits seit Anfang der Woche finden regional Aktionen schwerpunktmäßig vor REWE-Filialen und -Lägern statt. Den Höhenpunkt dieser Aktionswoche markieren die zentralen Streikkundgebungen am Weltfrauentag, dem 08. März 2024. „Gerade im Einzelhandel arbeiten überwiegend Frauen. Sie sind sowohl jetzt als auch im Alter armutsgefährdet, da in der Branche überdurchschnittlich viele Frauen in Teilzeitarbeitsverhältnissen oder Minijobs arbeiten. Deshalb streikt am Weltfrauentag die geballte Frauenpower im Handel“, sagt Silke Zimmer.

ver.di fordert in der laufenden Tarifrunde eine Lohnsteigerung von mindestens 2,50 Euro die Stunde für die Beschäftigten im Einzelhandel und eine prozentuale Erhöhung der Gehälter im Groß- und Außenhandel von 13 Prozent beziehungsweise 425 Euro. Hintergrund für die Streiks ist, dass die Arbeitgeber völlig überraschend in der ersten Novemberwoche des letzten Jahres bundesweit die Tarifverhandlungen im Einzelhandel abgesagt und bis auf im Tarifgebiet Hamburg keine neuen Verhandlungstermine benannt haben. Auch im Groß- und Außenhandel ist nach dem letzten Verhandlungstermin am 24. Januar in Nordrhein-Westfalen lediglich ein Termin im Tarifgebiet Nord (Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein) für Ende April 2024 in Aussicht gestellt worden. ver.di will aber die Verhandlungen zügig in allen Tarifgebieten zu einem Abschluss bringen.

In Hannover ist am 08. März eine Kundgebung mit anschließender Demonstration geplant. Die Kundgebung beginnt um 11.00 Uhr auf dem Platz an der Goseriede. Gegen 11.30 Uhr setzt sich der Demonstrationszug in Richtung Innenstadt in Bewegung. Um 12.00 Uhr soll es eine Zwischenkundgebung am Kröpcke geben. Die Veranstaltung soll gegen 12.30 Uhr zu Ende sein. In Bremen ist keine eigene Aktion geplant. Die Kolleg*innen reisen am 08. März mit Bussen nach Hannover.