Wir – die ver.di Fachgruppe Rettungsdienst − sehen die bereits, zum Teil still und heimlich, umgesetzten Pläne eines Versorgungskonzeptes von Notfallkrankenwagen (NKTW) mit größter Sorge, denn:
- dies bedeutet hinsichtlich der Versorgungsqualität einen Rückfall in die siebziger und achtziger Jahre
- offenen Auges geht man mit der Nachalarmierung von Rettungswagen die Verlängerung zeitkritischer Unfälle in Kauf und riskiert unzumutbare Schäden der Patient*innen
- Rettungssanitäter*innen mit lediglich drei Monaten Ausbildung können nicht immer fachgerecht handeln
- jede*r Notfall-Patient*in hat Anspruch darauf von einer gut ausgebildeten Fachkraft behandelt zu werden
- unzählige Leerkilometer haben nichts mit Wirtschaftlichkeit zu tun
- reduzierte Notarztstandorte schmälern zusätzlich die Versorgungsqualität
- es fehlt die vorgegaukelte wissenschaftliche Grundlage
- eigentlich müssen die Kostenträger und nicht die Kommunen den Rettungsdienst 100% refinanzieren
- eine gute Rettungsversorgung ist Teil des öffentlichen Interesses und der öffentlichen Daseinsvorsorge
- dies bedeutet eine unnötige Überlastung von Kolleg*innen
- nicht zu zuletzt müssen die betrieblichen Interessenvertretungen in solchen Fragen mehr beteiligt werden
Aus den genannten Gründen fordern wir die zuständigen Kreis- und Stadträte im Einzugsbereich der Großleitstelle Oldenburg, die Krankenkassen und die Geschäftsleitungen der Rettungsbetriebe sofort auf, von dieser höchst fragwürdigen Praxis der Rettungsversorgung durch NKTW Abstand zu nehmen, sich zu einem qualitativ hochwertigen Rettungswesen zu bekennen und diesen entsprechend zu finanzieren.
Eine gute Rettungsversorgung ist Teil des öffentlichen Interesses und der öffentlichen Daseinsvorsorge. Deswegen verbietet es sich, auf zweifelhafte Weise an der Qualität sparen zu wollen. Denn jede*r Notfallpatient*in hat einen Anspruch auf eine zeitnahe Behandlung durch eine Rettungsdienst-Fachkraft!
Uwe Heiderich-Willmer und Oliver Barth, Sprecher ver.di Fachgruppe Rettungsdienst Weser-Ems